Plastizität und Helligkeitverläufe


Durch die Beleuchtung eines Objektes (Motiv) in einem abbildenden 2D-Medium sollen mehrere Ziele in der Darstellung erreicht werden:


1.) Das Hauptmotiv der Aufmerksamkeit im Bild soll sich als Form, Geometrie,

Kontur vom Szenenhintergrund abheben.


2.) Es soll mit der Ausleuchtung eine Grundstimmung, eine Emotionalität erzeugt und auch vermittelt werden.


3.) Es soll eine visuelle Information über die Beschaffenheit (Material) sowie die räumliche Struktur (Ausdehnung, Geometrie, Körperlichkeit) des Hauptmotives erfolgen


4.) Ein einheitlicher Raum soll durch die Beleuchtung glaubhaft gemacht werden. Die Objekte und alle Lichtquellen in einem Raum stehen in einer glaubhaften Wechselwirkung untereinander (Schatten, Spiegelungen, Kaustik, specular reflektiertes Licht, Verläufe, Kanten, diffus reflektiertes Licht). Erst durch diese wahrnehmungspsychologisch evidente Einheit im Raum erkennt das Auge die Situation als natürlich und somit realistisch an. Die Einheitlichkeit des Raumes soll sich aus der Wechselwirkung aller Elemente (Lichtquellen, Oberflächen-

eigenschaften etc.) des abgebildeten Raumes untereinander ergeben.


5.) Die Elemente der Perspektive klar und eindeutig hervorzuheben.

Das heisst, daß die Grössenunterschiede sowie fluchtende Kanten eines Körpers

durch die Lichtführung eindeutig dargestellt werden. Die Beleuchtung staffelt den Raum als Tiefengliederung in Hintergrund, Mittelgrund und Vordergrund. Glanzlichter sollen die Tiefe und Staffelung der Objekte im Raum

(Lichtperspektive) erkennbar werden lassen und somit die Bildkomposition unterstützen.