Höflichlichkeit sein. Ein nicht gerade einsichtiger Gedanke. Code und Language sind eben nicht dieselbe Sache. Allerdings darf das nicht zu der Schlußfolgerung verführen, es gäbe überhaupt keine Einheit im Film. Eine Segmentierung ist für einen Code natürlich möglich - nur nicht in der Art der verbalen Sprache auf der Ebene der Ausdrucksmaterie. Darin liegt der Fehler vieler Filmtheoretiker, wenn sie einen bestimmten Code mit seiner kleinsten Einheit als verbindlich für das gesamte Cinéma erklären (z.B. das Photogramm oder die Einstellung). Für METZ ist dies ein völlig unhaltbares Vorgehen. Die Besonderheit und Relativität der kleinsten Einheit als Untersuchungsinstrument wird dadurch völlig ignoriert.


" Die Vielfältigkeit der Codes entspricht die Vielfältigkeit der kleinsten Einheiten. Die kleinste Einheit ist nicht im Text gegeben, sie ist ein Werkzeug für die Untersuchung. So viele Untersuchungen es gibt, so viele Arten von kleinsten Einheiten gibt es auch." ( Christian METZ.Sprache und Film.Frankfurt, 1973, S. 211 )


Die kinematographische Syntax besteht aus den großen Syntagmen. Ihre Inhalte sind die Bildanordnungen, wobei die großen Syntagmen von Christian METZ natürlich nicht die einzig möglichen Bildanordnungen im Kino beinhalten. Die großen Syntagmen werden nach dem System einer sukzessiven Dichotomie erstellt. Dieses Verfahren stammt aus der Linguistik. Es analysiert die Tiefenstruktur aller Alternativen nach Art eines Entscheidungsdiagramms.