Wie schon erwähnt, muß die mechanische Reproduktion keine identische Transformation des Originals sein, um eine Bedeutung zu erzeugen - zumal dies nach METZ ohnehin unmöglich ist. Die Bedeutung wird im Film durch eine ikonische Analogie motiviert unter Beteiligung zweier außerkinematographischer Codes: der Perzeption und der Ikonologie

( = filmisches Denotat eines Bildes; Ikonographie = vorfilmisches Denotat ).

Der Code der Ikonologie umfasst die Darstellung von Objekten, den Prozess der Wiedererkennung von akustischen oder visuellen Reproduktionen sowie die kollektive Vereinbarung darüber, was ein Bild ist. Jener andere außerkinematographische Code, die Perzeption, beinhaltet " die visuelle Gewohnheiten des Anvisierens und der Rekonstruktion von Formen und Figuren... "( METZ.Semiologie des Films.München: Fink Verlag,1972, S. 155). Beide Codes funktionieren in der Analogie und ermöglichen dadurch die auditive und visuelle Dechiffrierung. METZ geht davon aus, daß die Analogie dabei selber codiert wird, ohne aber gleichzeitig aufzuhören, analogisch innerhalb der Hierachie der Codes zu funktionieren.


Aus der ikonischen Analogie, die nichts mit einer identischen Abbildung zu tun hat, ergibt sich die besondere Beziehung von Signifikat und Sigifikant im Film

In einem visuellen Zeichen verschmelzen für den Rezipienten Signifikant und Signifikat ineinander: Das Bild eines Hauses ist dem wirklichen Haus sehr ähnlich. Ein Haus in einem Film bedeutet nicht einfach als ' Haus ', sondern ist die aktualsierte Rede der vorfilmischen Realität. Ein Umstand, durch den sich der Film von der verbalen Sprache grundlegend unterscheidet, denn deren Stärke besteht ja gerade darin, d a ß es keine Ähnlichkeit zwischen Signifikant und Signifikat gibt. Somit verstärkt sich die Autonomie des Films gegenüber der äußeren Wirklichkeik paradoxerweise, indem er sich dieser Wirklichkeit aufs engste durch die ikonische Analogie annähert.